Samstag, 3. Oktober 2015

Die Bekenntnisse des Hochstaplers Tyler Smith, Teil 2 (Historisch, Normaler Sex, Cunnilingus)


Dienstag, 13. September 1783
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Mittwoch, 14. September 1783

Ein nächtliches Abenteuer mit Folgen
Zwei Stunden später wachte ich wieder auf. Es war Zeit, sich das Haus etwas näher anzuschauen, damit ich morgen wenigstens etwas vertraut mit den Gegebenheiten wirkte.
Vorsichtig öffnete ich die Tür und warf einen verstohlenen Blick auf den Flur. Zum Glück hatten wir einen zunehmenden Mond und inzwischen einen wolkenfreien Himmel, so das genügend Licht durch die Fenster herein fiel.
Eilig schlich ich auf Zehenspitzen über den Flur, als ein Lichtschein mich festhielt. 
„Aber Mylord, benehmen sie sich!“ hörte ich eine weibliche Stimme, in der offenkundig mehr Neckerei, denn Verzweiflung zu vernehmen war. Mylord?
„Liebe Lucy, einer so anmutigen jungen Dame gebührt es, angemessen begutachtet zu werden. Ihre wohlgeformten Brüste, ihre roten Lippen, ihre feurigen Hüften. Sie sind eine Wonne für mein wallendes Herz.“
„Mylord!“ jauchzte sie halb protestierend. 

„Komm her meine lüsterne Dirne, oder muss ich mir erst holen, was dem Lord zusteht?“
Ich versuchte durch den Spalt zu schielen, konnte aber nur einmal kurz eine Frau sehen, die durchs Zimmer lief. Sie spielten fangen!?! 
Plötzlich hielt die Frau inne.
„Aber Mylord, was haben sie denn dort in der Hose. Haben sie Schmerzen? Es sieht nach einer bösen Schwellung aus!“ 
„Siehst du, holde Maid, das passiert, wenn man dem Herrn nicht gebührend Respekt zollt. Jetzt habt ihr das Monster geweckt und ihr wisst, was passieren muss, damit das Monster sich wieder beruhigt?“
Ich hatte einen Moment gebraucht, doch dann bemerkte ich, das es nicht die Stimme meines Bruders war. Dies war zum Glück nicht der Herr des Hauses. Auch wenn es mich eigentlich nichts anging, so verspürte ich doch ein gewisses Maß der Erleichterung.
„Es muss ausgesaugt werden?“ fragte sie mit einer leisen kindlichen Stimme.
„Richtig, du musst es saugen, bis das böse Gift meinen Körper verlässt. Willst du das für mich tun, kleine Lucy?“
„Wenn ich Ihnen damit helfen kann, Mylord, so will ich es tun.“ antwortete sie mit nun fester, aber immer noch mädchenhafter Stimme.
„Dann komm her meine Kleine, tu deine Pflicht!«
Nach einem ruhigen Moment, in dem nur das Rascheln von Stoff zu vernehmen war, hörte ich Geräusche, wie ich sie in den Bordellen von Boston, Bristol und London schon hundertmal gehört hatte, nicht jedoch in einem herrschaftlichen Haus erwartet hätte. 
Das Stöhnen des Lords wurde lauter, kehliger. Die schmatzenden Geräusche schneller. Dann äußerste sich die Erleichterung in einem tiefen seufzen und einem lustvollen Schmatzen. 
„Aaaah, das war gut meine Kleine!“
Sie kicherte. „Mylord, schaut her, was ihr mit mir angerichtet habt. Hier ist alles ganz… Mylord? ... Mylord!“
Im Hintergrund war ein leises Schnarchen zu hören. 
„Er ist eingeschlafen…“ vernahm ich ihre leise aber empörte Stimme.
 Dann ging plötzlich die Tür auf und ich kniete direkt vor den Schoss der nackten Dame.
„Huch!“ kicherte sie mädchenhaft. Interessiert schaute ich von ihrem buschigen blonden Vlies hinauf über ihren flachen Bauch, zwei herrliche kleinen Äpfeln, in das engelsgleiche Gesicht einer jungen Frau. 
„My … Mylord?“
„Hallo holde Maid,“ mein Blick viel erneut auf ihr schimmerndes Dreieck, in dem ich zarte Tautropfen glitzern sah. „Ich denke, ich kann dir helfen.“ Sie stellte zwar das rechte Bein vor das Linke, um mir den Zugang zu ihrem Allerheiligsten zu verwehren, doch ich hatte sittlichere Jungfern den ein oder anderen kleinen Tod beschwert, und sie waren mir nicht böse drum gewesen.
Ich nahm sie bei der Hand und führte sie in Richtung meines Zimmers. Beim Aufstehen viel ihr Blick auf die deutliche Wölbung meiner Hose, was einen gezielten Griff, ein wohlwollendes Schnurren und einen unvergleichlichen Augenaufschlag nach sich zog. Wir hatten das Zimmer noch nicht erreicht, da zogen ihre Hände bereits das Hemd aus meiner Hose. Flinke Finger halfen mir dabei mich meiner Hose, den Strümpfen und dem Rest zu entledigen. 
Als mein durch acht Jahre Krieg gestählter Soldatenkörper so nackt vor ihr aufgebaut war, glitten ihre Finger neugierig forschend über meine Muskeln. Verharrten an der Narbe, wo mich das Bowiemesser eines Rebellen beinahe für immer zum Krüppel gemacht hatte, küssten die schwülstige Haut und setzen ihre Entdeckungsreise fort. Mein Atem ging schwerer, voller Wolllust begann ich zu stöhnen. Wie lange hatte schon keine Frau mich ohne zusätzliche finanzielle Motivation so zärtlich und so fachkundig berührt. 
 Als sie in die Knie ging, hielt ich sie auf. Flink griff ich sie, hob sie hoch und küsste sie. Feurig schlang sie ihre Beine um meine Hüfte und presste ihr verführerisches Nest gegen meine strammen Lenden. 
„Oh Mylord!“, stöhnte sie.
„Meine rassige Stute!“ presste ich erregt hervor, während ich spürte, dass es feucht wurde an meinem erhitzten Florett.
Ich trug sie ins Schlafzimmer und warf sie mit einem gekonnten Wurf aufs Bett, was sie quiekend goutierte. 
„Mach - die - Beine - breit!“ zischte ich sie drohend an.
Für einen Moment verlor sich alle lustvolle Heiterkeit aus ihrem Gesicht. Angst machte sich breit. Ich lächelte sardonisch. Jetzt hatte ich sie da, wo ich sie haben wollte. Langsam und genüsslich rieb ich mein hartes Fleisch im zarten Mantel. Sie versuchte etwas vor mir zurückzuweichen, doch ich griff ihren Fuß. Ich sprang auf das Bett und mit einem Ruck, tischte ich sie mir auf. Es war Zeit für das Nachtmahl.
Ihren Augen zufolge musste sie mit dem Schlimmsten gerechnet haben. Umso überraschter jauchzte sie, als ich nicht meinen strammen Pfahl brutal in ihre zarte Rose rammte, sondern meine Lippen auf ihren Honigtropf drückte, der mit leckersten Nektar gefüllt für mich bereit stand. 
Tief sog ich ihren süßherben Duft ein. Dann tauchte ich ab in ihre köstliche Gefilde, bis ihre Japsen und Stöhnen mir ankündigten, das sie vor dem Himmelstor stand. Und ich öffnete ihre Schenkel weiter und schickte sie mit einem heißen Zungencrescendo auf den Gipfel, bis sie um Gnade flehte.
Schwer atmend lag sie auf dem zerwühlten Bett. Ich legte mich neben sie und streichelte ihren ermatteten sinnlichen Körper. Wohlig schnurrend kuschelte sie sich an mich und ich nahm sie in den Arm, meine immer noch aufgerichtete Lanze an ihren Po gepresst. 

Nach einer kleinen Ewigkeit hob sie ihr Bein leicht an und ich tauchte meine Rute in ihr frisch geputztes Kätzchen. 

Als ich am nächsten Morgen erwachte, war sie verschwunden. Das riesige Bett fühlte sich leer und kalt an. Ein Blick auf meine Lenden zeigte mir deutlich, das ich Lust auf ein weibliches Frühstück hatte. Das Süße Ding hätte ruhig noch etwas bleiben können! 
Es klopft.
„Herein!“
Der zweite Hausdiener trat ein, ich hatte seinen Namen vergessen. Der erste Eindruck hatte mich nicht getäuscht, auch bei Tageslicht betrachtet waren seine Augen kalt, sein lächeln künstlich. Es juckte im Nacken und ich wusste, das man bei diesem Kameraden achtsam sein musste.
„Mylord, das Frühstück ist bereitet.“
„Ja, danke … ehm?“
„Kent, Mylord.“, antwortete er gestelzter als es sich für einen Diener geziemte.
„Ja, danke Kent.“ Ich würde ihn ganz besonders im Auge behalten!

Am Frühstückstich
Gefrühstückt wurde im kleinen Speisesaal, der überraschend hell und freundlich eingerichtet war.  Helles weiß und exotische Pflanzen dominierten und man fühlte sich eher in einer sommerlichen Residenz, denn in einem alten staubigen Schloss. 
Kent führte mich zu einem Platz am gegenüberliegenden Ende von meinem Bruder.
„Guten Morgen Peter.“
„Guten Morgen Edward, Mylady.“ nickte ich in Richtung seiner Gattin.
„Habt ihr angenehm geruht, Peter?“
„Ja Scarlett, ich hatte schon fast vergessen, wie es ist, in einem richtigen Bett zu schlafen.“
Zwei weitere Gäste betraten den Speisesaal. Dem kleinen stolzierenden Mann mit überheblichen Blick folgte eine junge blonde Lady, deren köstlichen Schoß ich erst vor ein paar Stunden so herrlich genossen hatte.  
„Ah, Anthony, Becky, schön das ihr zum Frühstück herunter gekommen seid. Ich hatte euch ja schon angekündigt, dass mein Bruder, jetzt wo der unsägliche Krieg vorüber ist, wieder nach Hause zurückgekommen ist.
Peter, darf ich dir Lord Anthony Strallan, Count of Wickham und seine Verlobte Lady Becky Hughes vorstellen.“
Mir blieb der Bissen im Halse stecken. Beinahe hätte ich mich verschlugt. Den abwartenden Blicken folgend, stand ich endlich auf und reichte zunächst Lady Becky, 
„Mylady, welch freude euch vorgestellt zu werden!“, 
und Lord Anthony 
„Lord Anthony, schön, dass wir uns persönlich treffen!“ 
meine Hand. Dann viel es mir wie schuppen von den Augen. Im Dunkeln letzte Nacht war es mir nicht aufgefallen, doch jetzt sah ich die Ähnlichkeit. Becky und Scarlett waren Schwestern. Edward hatte mir davon geschrieben. Becky zwinkerte mir schelmisch zu. Oh oh…
„Lord Anthony ist hier, um mit uns die Hochzeit zu besprechen, wir haben ihm angeboten, hier auf Cuttingham House zu heiraten.“ 
„Es wird ein wunderbares Fest werden. Ich bin so glücklich, das du dein Glück gefunden hast, meine Liebe!“ fügte Scarlett herzlich hinzu. 
Lord Edward nahm liebevoll die Hand von Scarlett und die Blicke, die sie sich zuwarfen, zeugten von der innigen Verbundenheit zwischen den beiden. 
„Leider kann ich ihnen jetzt natürlich Bredon Manor nicht mehr zu Verfügung stellen, jetzt, wie meinem Bruder wieder zurück ist.“ Lord Edward lachte freundlich. Lord Anthonies Mund lächelte. Seine Augen hingegen blieben unberührt. 
„Peter, wir sprechen nach dem Frühstück über Vaters Testament, wenn es dir recht ist. Ich habe Cronanwalt Stover bereits bescheid gesagt.“
„Sehr gerne Edward.“ gab ich zurück, ohne mir jedoch sicher zu sein, ob ich den Anwalt wirklich sehen wollte. Es wurde mir hier zu schnell zu viele Personen, mit denen ich umgehen musste. 
Mein Blick wanderte zu dem Count. Wickham… Wickham… wo hatte ich den Namen nur schonmal gehört.
„Lord Anthony, verzeiht meine Unwissenheit, aber die Jahre in den Kolonien haben mich von den Entwicklungen hier in der Heimat abgeschnitten. Ward ihr nicht Berater der Königin in Handelsfragen?“
Sichtlich erfreut, dass das ihm wieder die Aufmerksamkeit zufiel, antwortete der Lord.
„Ganz Recht, Lord Peter, mit unterliegen die karibischen Kolonien. Es ist eine große Herausforderung, den Warenverkehr von den Inseln sicher ins Königreich zu organisieren. Auch wenn wir die Spanier inzwischen weitgehent unter Kontrolle haben…“ Er dozierte über Warenverkehr, Baumwolle, den Sklavenhandel und die amerikanische Unabhängigkeit, zu der es natürlich nie hätte kommen dürfen - eine deutliche Spitze gegen das Militär und gegen mich als einen seiner Vertreter.
Den Damen langweilte das Gespräch und ich sah vor allem, wie Becky mehrmals die Augen verdrehte und sie plötzlich etwas ihre Haltung veränderte. Etwas stieß gegen mein Knie. Maß ich dem zuerst keine weitere Bedeutung bei, spürte ich dann sehr bald das köstliche Gefühl eines Fußes, der sich an der Innenseite meines Schenkels entlang seinen Weg nach oben suchte. Ich musste mich räuspern und stockte mitten in einer geschliffenen Antwort, mit der ich den Hochmut dieses Schreibtischhelden in die Schranken weisen wollte.
„Ist etwas mir dir, Peter?“, fragte Scarlett besorgt. 
„Nein… nein, alles in Ordnung, Scarlett, nur eine örtliche Versteifung.“
Becky kicherte und Anthony warf ihr einen fragenden Blick zu.
Die Tür wurde kräftig aufgestoßen und eine burschikose junge Dame wehte ins Speisezimmer. Das musste Cousine Rosamund sein. Sie war mir in den Briefen immer wieder als schwerer Fall, nicht zu verheiraten und erschreckend aufmüpfig beschrieben worden. Man hatte sie für ein Jahr in das streng-katholische Haus unsere entfernten Cousins in Lyon geschickt, um ihr Mores zu lehren. Doch sie hatte sich ihren Bruder angeschlossen und einige Monate später war ein Schreiben von den Bahamas in England angekommen, wo sie sich im Handelshaus ihrer Eltern einquartiert hatte. Inzwischen hatte sie mit viel Geschick und Sachkenntnis Nassau zum wichtigsten Handelsposter der Familie ausgebaut. 
„Guten Morgen Cousin Edward, Scarlett“ warf sie beliebig in den Raum, doch dann fanden ihr wacher Blick meine Wenigkeit. 
„Und das muss Cousin Peter sein.“ Ich stand auf, um sie zu begrüßen, wurde mir aber sogleich bewusst, dass dies für mich eher ein peinlicher Moment werden könnte. Ihre Blicke wanderten abschätzend über meinen Körper und blieben an der deutlichen Wölbung, den mein Strammer Max in der Hose bildete, hängen. 
„Nah, da freut sich aber jemand, mich zu sehen. Sind sie immer so standhaft, Major Cuttingham?“ Sie kam auf mich zu und nahm mich unschicklich in den Arm, wobei sie ihren Schoß fordernd gegen meine Lenden drückte. 
„Rosamund!“ echauffierte sich Edward. „Benimm dich!“
„Immer werter Cousin, immer, das weißt du doch.“ Frech grinste sie ihn an. Die Blicke, die von Becky kamen, konnte ich hingegen nicht einordnen. 
„Lord Peter, wie wäre es nachher mit einem kleinen Ritt? Ich denke, sie sitzen doch gut im Sattel?“
„Ja sicher doch, Rosa… ihr ... Eure Lady… Mylady…“, stammelte ich.
„Wunderbar, dann um 11 bei den Stallungen! Und vergessen sie ihre schnittigen Reiterhosen nicht!“ Sie nahm sich noch ein paar Erdbeeren und wirbelte dann auch schon wieder aus dem Raum. 
„Entschuldigt Peter, Rosamund führt auf den Bahamas ein … nun, sagen wir eher bodenständiges Leben. Aber ich muss dir ja nicht erzählen, wie es in den Kolonien zugeht.“
Er lenkte sodann das Frühstück wieder in geordnete Bahnen. Ohne weitere Zwischenfälle, wenn man von den Blicken, die sich Becky und ich zuwarfen, einmal absah, begangen die Diener wenig später den Tisch abzuräumen. 
„Peter, wir treffen uns um 10 in der Bibliothek, einverstanden?“
„Sicher Edward, ich schaue mich erstmal ein wenig um.“
„Ich könnte sie führen …“ preschte Becky hervor. 
„BECKY, kommst du bitte mit aufs Zimmer!“ blaffte sie Anthony rüde an. Sie zuckte zusammen, folgte ihm aber, ohne mich nochmal anzuschauen. 

Cuttingham House
So hatte ich Zeit, mich etwas in meinem Geburtshaus umzuschauen. Die Bediensteten pflegten sich um Untergeschoss aufzuhalten, solange sie nicht konkrete Aufgaben anderswo im Haus zu verrichten hatten. Irgendwann würde ich mich auch da unten blicken lassen, doch erstmal wollte ich mir den Westflügel und die Bibliothek anschauen. 
Die Bibliothek war ein verwinkelter Raum, der den West- mit dem Nordflügel verband. Die speckigen Eichenregale reichten bis unter die Decke, schwere Teppiche und brokatbestickte Lesesessel vermittelten dem Raum eine Ehrwürdige und gelehrsame Atmosphäre. Eine Wendeltreppe führte hinauf zur Galerie, wo sich weitere Buchregale anschlossen. Ein Raum zum Verweilen.
Ich erklomm die schmale Treppe und schaue mir die Bücher zur Naturkunde und Arznei an, als unten plötzlich die Tür aufging und zwei Personen die Bibliothek betraten. 
„Hast du den Vertrag?“, fragte die eine Stimme.
„Noch nicht. Gestern Abend war zu viel Aktivität, da wollte ich es nicht riskieren.“
„Ja, hoffentlich durchkreuzt sein Bruder nicht unsere Pläne.“
„Wieso sollte er? In ein paar Tagen ist er weg und dann habe wir hier wieder alles unter Kontrolle. Wir brauchen einfach ein wenig Geduld.“
„Aber er ist dann in Breddon Manor …“
„Das soll nicht unser Problem sein …“ 
Die Stimmen waren jetzt so leise, das ich es nicht zu vernehmen vermochte. Ich versuchte mich etwas über das Geländer zu lehnen, um einen Blick auf die beiden Verschwörer zu erhaschen. Wieso wunderte es mich nicht, Kent zu sehen? Vom Zweiten waren jedoch nur schwarze gut gearbeitete Schuhe und eine graue Bundhose zu sehen. 
Plötzlich knackte das Geländer. 
Schnell duckte ich mich auf den Boden.
„Was war das?“, fragte Kent.
„Ist da oben jemand?“, flüsterte der andere.
„Hallo? Ist da oben jemand?“ rief Kent. Ich hatte mich hinter den Vorhang zurückgezogen. Wenn ich die Stimme richtig verortete, dann stand er jetzt in der Mitte der Bibliothek. Die staubigen Vorhänge juckten in meiner Nase. Ein Kribbeln stieg an. Jetzt bloß nicht Niesen!
Eine Tür schlug zu. 
Ich hielt mir die Nase zu und unterdrückte einen Nieser.
Sollte noch jemand unten warten?
Nachdem sich eine kleine Ewigkeit nichts mehr bewegt hatte, verlies ich mein Versteck. 
Nach einer genaueren Inspektion der Bibliothek stand mir jetzt nicht mehr der Sinn. Es wurde auch höchste Zeit für den Termin mit dem Cronanwalt. Notdürftig staubte ich meine Kleidung ab. Der Anwalt würde einen schönen Eindruck von mir haben.
Ich verlies die Bibliothek durch eine große Flügeltür, die in den Nordflügel führte und stand in einem gemütlichen Salon, der von samtenen Grün und indischen Möbeln beherrscht wird. Ein großes Gemälde zeigt einen kräftigen Gentlemen vor einer exotischen Landschaft. Vermutlich einer meiner Vorfahren, doch ich vermochte nicht zu eruieren, welcher es sein könnte.
Plötzlich trat O´Brian, der Sekretär ein. Sein Blick fiel auf mich und die offene Bibliothekstür. 
„Entschuldigung Mylord, haben sie sich verlaufen?“
„Ehm, ja, ich habe einen Termin mit meinem Bruder in seinem Arbeitszimmer.“
„Da haben sie einen guten Riecher gehabt, Mylord. Bitte folgen sie mir.“ 
Er führte mich durch die anschließende Flügeltür und schon sah ich Edward hinter einem großen Schreibtisch sitzen, daneben, in einem gemütlichen Ledersessel, saß ein alter weißhaariger Mann.
Auch wenn ich dem Gespräch nur wenig folgen konnte, und noch weniger Verstand, so hatte es am Ende den Anschein, das Vater mir den Jagdsitz Breddon Manor vermacht hatte, sowie 50% der Cuttingham Handelsgesellschaft in Portland und eine anteilige Leibrente an den herrschaftlichen Gütern. Edward sah mich abwartend an. Auch der Anwalt schien eine Erwiderung von mir zu erwarten.
„Das klingt doch sehr erfreulich!“, antworte ich zufrieden. Ich hatte Schwierigkeiten, meine Freude zu unterdrücken, am liebsten hätte ich einen Freudentanz aufgeführt. 
Edward warf dem Anwalt einen irritierten Blick zu, doch der Anwalt räusperte sich schnell und reichte mir die Hand.
„Dann beglückwünsche ich sie, dass wir ihre Zukunft geordnet haben. Meine Kanzlei wird die notwendigen Dokumente vorbereiten und ihnen in zwei Wochen zur Unterschrift reichen.“ 
Ich schüttelte erfreut seine Hand. 
Hatte er meinem Bruder zugezwinkert?
Auch mein Bruder kam erfreut um den Schreibtisch herum, schüttelte mir die Hand und griff mir noch warm an den Arm. Er strahlte. 
Letztendlich war es mir egal, ich brauchte nicht mehr arbeiten. Außerdem hatte ich es eilig. Lady Rosamund wartete …


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